Folge - 3 -

Mein Tag mit Depressionen

Und dann ist da dieser Moment. Plötzlich und völlig unerwartet eine Berührung so liebevoll so zärtlich, so fremd. Ich schrecke zusammen. Der Drang, es abzuschütteln, ist stark. Alles, was anders ist, alles, was nicht der Norm in meinem Kopf entspricht, bekommt sofort diesen negativen Marker.
Halte inne. Sehe ihn. Diesen winzigen Lichtstrahl, wie er sich aus der Dunkelheit schält. Es ist mehr ein Funkeln, so winzig, so voller Unsicherheit.
Die Finsternis bäumt sich auf. Steht drohend vor mir. Laut und polternd warnt sie, mich dieses Funkeln nicht zu beachten, mir weiß zu machen, dass ich etwas sehe, das nicht da ist, weil es nicht da sein darf. Doch ich sehe fasziniert diesem kleinen dünnen Strahl zu. Wie er immer wieder aufblitzt, die Dunkelheit löchrig macht. Wie er wächst und immer mehr meinen Kopf flutet.
Die Dunkelheit fängt an zu lachen. Dieses unechte Künstliche, das sich eher wie ein röchelnd anhört.
»Ich gebe dir diesen kleinen Moment, der sowieso nicht lange anhält.« Höhnisches Lachen. »Du weißt, dass ich zurückkomme. Dass du mich anflehen wirst, dir meinen Mantel der Dunkelheit, den Mantel der Unsichtbarkeit, den Mantel der Eintönigkeit überzustülpen«, grollt es laut und dumpf.
Dann ist es hell.
Bunt.
Aufregend.
Wunderschön.
Für einen Moment bin ich ICH.
Dafür stehe ich jeden Tag auf. Für diesen Moment und der Hoffnung das aus diesem Moment, Stunden werden, dass aus Stunden Tage werden, dass …
Nein an mehr versuche ich nicht zu denken. Das Glück herausfordern ist schon zu oft in die Hose gegangen.
ENDE
Die Kunst ICH zu sein – MEIN Weg aus der Depression.
Demnächst…